Rarität Urlaubsgeld: Nur 46,2% der Beschäftigten erhalten die Sonderzahlung
Kurz vor den Sommerferien klingelt bei vielen deutschen Arbeitnehmern die Kasse: Es ist Zeit für das Urlaubsgeld. Laut einer aktuellen Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung erhalten allerdings nur rund 42,6% aller Beschäftigten die Zusatzzahlung.
Die Umfrage macht deutlich, dass bestimmte Faktoren die Wahrscheinlichkeit auf Urlaubsgeld erheblich erhöhen. Die Unterschiede zeigen sich dabei vor allem in der Branche – und der Vertragsart.
Denn: Ganz egal, um welche Branche es sich handelt, eine entscheidende Rolle spielt der Vertrag. Rund 60% aller Unternehmen mit Tarifvertrag zahlen Urlaubsgeld, Beschäftigte ohne diesen erhalten den Bonus zu 37%.
Welche Branchen in Deutschland zahlen Urlaubsgeld?
Es zeigt sich, dass vor allem die Industrie vom Urlaubsgeld profitiert: So bekommen mehr als die Hälfte der Mitarbeiter aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Verkehr und der Lagerei, dem Baugewerbe und aus Handel und Kfz-Werkstätten noch Urlaubsgeld. Bei Erziehung und Unterricht, Information und Kommunikation und Gesundheits- und Sozialwesen hingegen sind es gerade mal zwischen 17% und 26% der Angestellten.
Unternehmen ist dabei aber nicht gleich Unternehmen, vor allem, wenn es um die tariflich festgelegte Höhe geht. So verdienen (männliche) Mitarbeiter aus Holz-und Kunststoff, sowie Papier verarbeitenden Industrie und der Metallindustrie mehr als 2000 € Urlaubsgeld. In der Landwirtschaft sind es hingegen nur 225 € – gerade mal ein Zehntel.
Diese Faktoren bieten die höchste Wahrscheinlichkeit für Urlaubsgeld
Abhängig ist das ganze noch von der Betriebsgröße und dem Ort. So erhalten Mitarbeiter in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern öfters Urlaubsgeld als in Unternehmen mit unter 100 Mitarbeitern. Die Schere zwischen Ost und West Deutschland zeigt sich auch in der Sonderzahlung sehr deutlich: 49% der Westdeutschen, aber nur 33% der Ostdeutschen können sich über den Bonus freuen.
Ein generelles Ungleichgewicht finden sich hier auch wieder zwischen männlichen und weiblichen Mitarbeitern. So bekommen Männer (50%) nicht nur eher Urlaubsgeld als Frauen (39%), sondern dabei meist auch noch einen höheren Betrag. Ausnahmen bilden hier übrigens die Druckindustrie, das Versicherungsgewerbe, die Chemische Industrie und der Steinkohlebergbau – hier erhalten Frauen und Männer das gleiche.
Also, wie sieht der Beschäftigte aus, der das höchste Urlaubsgeld erhält?
Er (!) ist männlich, wohnt in Westdeutschland, besitzt einen Tarifvertrag und arbeitet in einem Unternehmen der Holz- und Kunststoff verarbeitenden Industrie mit mehr als 500 Mitarbeitern.
Wer sich jetzt fragt, wie das ganze im Sport aussieht, muss dabei ganz genau differenzieren. Je nach Unternehmen und spezifischer Branche variiert das ganze starke. So zahlen vor allem Unternehmen der Sportindustrie und des Sporthandels Urlaubsgeld.
Alle Infos zur Studie erhaltet ihr direkt durch die Auswertung der Hans Böcker Stiftung. Die Befragung setzt sich zusammen aus 6600 Teilnehmern auf dem Online Portal lohnspiegel.de in 2016
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